Willy-Brandt-Medaille für Lutz Kätzel

Anlässlich des Parteitags der SPD Vogtland hielten die Plauener Petra und Frank Thieme, die beide den Jubilar bereits seit 1990 kennen, die Laudatio. Lutz trat am 30. November 1989 in die SDP ein und engagierte sich von Beginn an stark für den Aufbau der neugegründeten Partei. In Vorbereitung auf die Runden Tische wirkte er in der Arbeitsgruppe „Zusammenarbeit“ mit, die u.a. Kontakte zu anderen SDP/SPD-Gruppen suchte oder bei Ortsvereinsgründungen unterstützte. Durch Kontakte nach Hof war Lutz das Konstrukt eines Unterbezirks bekannt und so bereitete der kommissarische Vorstand den Parteitag für den 19. Mai 1990 vor, wo der Unterbezirk Vogtland gegründet wurde. Lutz wurde zum Stellvertreter von Rüdiger Müller gewählt.

Am 26. Mai 1990 gründete sich in Chemnitz der SPD-Landesverband. Michael Lersow, der zum ersten Landesvorsitzenden gewählt wurde, rief danach Lutz Kätzel an und sagte ihm, dass er einen Landesgeschäftsführer brauche. Lutz fragte: „Was macht denn so ein Landesgeschäftsführer?“ „Das weiß ich auch nicht“, lautete die Antwort. Und dennoch reizte Lutz die Aufgabe. Er legte seine Parteifunktionen und Mandate nieder und wurde erster Landesgeschäftsführer der SPD Sachsen. Getreu seinem Motto „Der Schreibtisch eines Landesgeschäftsführers müsse in den Ortsvereinen stehen“ übte er diesen Job bis 2001 aus. Naturgemäß gehörte in den 1990er Jahren allerlei Aufbauarbeit für die SPD dazu, aber auch Kontaktpflege, die Lutz leicht von der Hand hing.

2002 wurde er zum Vorsitzenden der SPD Vogtland gewählt. Er sollte viermal wiedergewählt werden – trotz des ein oder anderen Gegenkandidaten. 2012 löste ihn Kay Burmeister ab. Von 2008 bis 2019 war er zudem Kreistagsmitglied und ebenso lange Fraktionsvorsitzender.

Petra und Frank Thieme, die als UB- bzw. Regionalgeschäftsführer ebenfalls hauptamtlich für die SPD Sachsen tätig waren, bescheinigten Lutz: „Er war ein guter Chef. Den besten, den ich hatte. Er war fair und stand jederzeit hinter seiner Belegschaft.“

Fotos: René Runge