„Anders als geplant, aber sie fand statt“ beschreibt Ortsvorsteher Andreas Oberlein die Feier am 3.10.2020. Viele Einwohner und Gäste folgten der Einladung nach Coschütz. Schließlich sollte auch unter Coronabedingungen die 30. Einheitsfeier, wie all die Jahre zuvor, stimmungsvoll stattfinden. Erfreulich war die Anwesenheit des Bürgermeisters und zehn Stadtratsmitglieder der Stadt Elsterberg. Danke ging auch an die Kammeraden der FFW und dem SV Coschütz, ohne die alles nicht möglich wäre.
Straßenwidmung – Ehrung für Helmut Börner
Zu Beginn fand die schon seit Monaten geplante und einstimmig durch Ortschaftsrat und Stadtrat beschlossene Widmung der Verbindungsstraße zwischen Friedensstraße und Kindergarten/Sportanlagen statt. Diese trägt in Zukunft den Namen“ Helmut-Börner-Weg“.
Ohne Helmut Börner wäre Coschütz nicht das, was es heute ist.
Helmut Börner wäre am 3.10.2020 genau 100 Jahre alt geworden. Er war über 40 Jahre Coschützer Bürgermeister, gründete den Sportverein Traktor und arbeitete bis zu seinem Tode im Jahre 2005 aktiv im Vorstand, meist als Abteilungsleiter Fußball, mit. Ohne ihn wäre Coschütz nicht das, was es heute ist. Mit dem zu DDR-Zeiten eher seltenen gemeindeeigenen Betrieb zur Herstellung von Hohlblocksteinen und einem eigenen Bauhof entstanden markante Gebäude. Dazu gehören zahlreiche Wohnhäuser, Kulturhaus, Schule, Ärztehäuser, Sauna, Gemeindeamt, Kindergarten, Verkaufsstelle, um nur einige zu nennen. Durch seinen Ideenreichtum, Engagement und Idealismus, manches „DDR-Spezifisch“ und aus heutiger Sicht sicherlich an der Grenze der Rechtlichkeit, entwickelte sich Coschütz von einer Siedlung zu einem stattlichen Dorf. Nach der Wende arbeitete Börner, als einziger seiner Generation, weiter im Vorstand des Sportvereins.
Seinen Idealen und Überzeugungen folgend, die nicht zuletzt aus seinen Kriegserlebnissen rührten, engagierte er sich für die SPD im Vogtland, bereits vor Gründung der DDR-Zeiten und sofort nach der Wende. Er war bekannt bei den Ortsvereinen Reichenbach und Plauen als überzeugter Sozialdemokrat und Gründungsmitglied des SPD-Ortsvereins Coschütz.
Alles, was er tat, und davon ist der Ortschaftsrat überzeugt, war für sein Coschütz. Helmut Börner blieb bis zum Ende seines Lebens sehr bescheiden, einem Sozialdemokraten entsprechend, ohne sich zu bereichern. Börner verstarb am 5.11. 2005 im Alter von 85 Jahren.
Zur feierlichen Widmung war seine Tochter Katharina mit Familie aus Erfurt angereist. Sein Sohn Holger, der in Singapur lebt, konnte Corona-bedingt nicht anreisen.
Viele Kinder aus nah und fern mit ihren Angehörigen ließen es sich nicht nehmen, am Fackel- und Lampionumzug teilzunehmen. Zehn Fackelträger spendeten den Fanfarenfreunden aus Zeulenroda-Triebes das notwendige Licht. Von der FFW Coschütz begleitet, ging es durch das Dorf.
Ziel war die Überdachung im Stadion. Mit mehreren kleinen Feuerkörben für Kinder, stimmungsvoller Musik und bester Verpflegung durch den Sportverein wurde bis in die Nacht unter Einhaltung der Corona-Hygienebestimmungen gefeiert.