Zum traditionellen Sommerfest des Ortsvereins Elstertal ging es in diesem Jahr an die Göltzsch und nach Netzschkau. Die Besichtigung der Kläranlage des Abwasserzweckverbands Reichenbacher Land sowie die Kirche Netzschkau standen auf dem Programm. Unter Einhaltung der Coronauflagen fand das Sommerfest 2020 in alter Tradition wieder statt. Familie Röseler aus Netzschkau hatte sich bereit erklärt, die Organisation zu übernehmen. Pünktlich um 14.00 Uhr trafen sich ca. 20 Mitglieder und Freunde des OV Elstertal an der Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Reichenbacher Land. Unterstrom der Göltzschtalbrücke und mit Regenschirmen ausgerüstet, fanden sich die Teilnehmer zur Besichtigung am Anlagengelände ein. Der zuständige Abwassermeister Matthias Röseler führte die interessierte Gruppe durch die Kläranlage.
Es wird das Abwasser von 39.000 Einwohner der Städte Reichenbach und Netzschkau gereinigt. Erstaunt waren die Anwesenden über die geringe Anzahl der Beschäftigten und dem kleinen Verwaltungsgebäude. Das gereinigte Abwasser wird nach der letzten Reinigungsstufe in die Göltzsch abgeleitet. Auch dafür muss der Zweckverband eine Abgabe zahlen. Trotzdem ist die zu zahlende Gebühr der Kunden geringer als bei vergleichbaren anderen Entsorgern. Matthias Röseler hatte auf alle Fragen eine Antwort, aber auch untereinander wurde über technische Belange diskutiert. Wie kann man die Abwärme der Kompressoren nutzen oder kann die Schlammentsorgung optimiert werden? Am Ende des Rundganges waren die Schirme geschlossen und es ging zurück mit dem Auto nach Netzschkau.
Im Begegnungszentrum am Rathaus (ehemaliger Jugendclub) wartete Jana Röseler schon mit dem Kaffeetrinken. Die Tische waren hübsch eingedeckt und der selbstgebackene Kuchen der Frauen war ein Genuss. Nach der ersten Stärkung beim Sommerfest wurde die Schlosskirche besichtigt. Das im Stil des Klassizismus 1838 erbaute Gotteshaus war die Nachfolgerin einer Kapelle, die sich bis zu deren Verfall im Schlossareal befand. Wie schwierig die Sanierung der alten Bauwerke ist, wurde uns durch einen Vertreter der Kirche erläutertet. Der Rückgang der Kirchenmitglieder wirkt sich auch hier negativ auf die aktive Arbeit aus. Die Stadt Netzschkau profitierte viele Jahre von den vielen Arbeitsplätzen in der Region. Davon zeugen immer noch die Grund- und Mittelschule, aber auch die Ausbildungsstätten für die Handwerksberufe im Bereich Kältetechnik und Maschinenbau. Die beiden Schulen im unmittelbaren Umfeld der Schlosskirche wurden saniert und sind Schmuckstücke. Zwischen Grund- und Mittelschule entstand auf Grund der Schülerzahlen ein moderner Anbau. Vieles konnte auch durch das Engagement des ehemaligen Bürgermeisters, unserem OV-Mitglied Werner Müller, umgesetzt werden. Auf dem Weg zurück in das Begegnungszentrum wurden die positiven und negativen Entwicklungen einer Kleinstadt durch unsere Mitglieder diskutiert.
Nach so vielen Gesprächen über die Entwicklung der Region waren die Kehlen trocken. Bei Bier und Wein, natürlich auch alkoholfreien Getränken, wurde im Begegnungszentrum der Abend eingeläutet. Die von Ute Meutzner servierten Speisen wurden von alle Mitgliedern und Gästen gelobt. Die mediterrane Küche begeisterte auch den kritischsten Vogtländer. Zum Abschluss des Abends wurde festgelegt, im kommenden Jahr 2021 werden wir die Coschützer Parteifreunde besuchen.